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Zukunft aktiv gestalten
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Zukunft aktiv gestalten

Innovationslabore in Oberfranken

Es tut sich etwas: Einige oberfränkische Unternehmen verändern ihre Büro- und Arbeitswelten und richten Innovationslabore ein. Das gilt als schick und modern – aber was verbirgt sich hinter den Innovationseinrichtungen und inwiefern können diese für den Standort Oberfranken richtungsweisend sein?

ZEITALTER DER VERÄNDERUNG

Weißer Kittel, Schutzbrille und Messinstrumente – diese Assoziationen verbinden viele Menschen mit dem Begriff des Labors. Damit hat aber das, was derzeit in vielen Unternehmen entsteht, wenig zu tun. Innovationslabore zeichnen sich etwa dadurch aus, dass in ihnen projektorientiert, interdisziplinär, mit agilen Arbeitsmethoden (etwa Scrum, Design Thinking) und in einer agilen Arbeitswelt gearbeitet wird. Es geht häufig um die Entwicklung ganz neuer Geschäftsideen und -modelle. Diese entstehen möglichst ohne Zeitdruck und durch hohe Freiheitsgrade. Für die Umsetzung müssen deshalb Faktoren wie etwa Organisation, Team, Führung, Methoden sowie die räumliche Realisierung mit bedacht werden (vgl. u. a. Bauer, W., Corporate Innovation Labs, Fraunhofer IAO, Stuttgart 2019). Erfolgreiche Innovationslabore sind jedoch keine Insellösungen oder Leuchttürme, die abgeschottet an ihren Ideen arbeiten. Sie sind vielmehr eine eigene Einheit, die den Blick aus dem eigenen Unternehmen herauswagen und offen für neue Impulse sind. Dabei ist ein stetiger Wissensaustausch über aktuelle Trends und Entwicklungen von wichtiger Bedeutung. Kooperationen mit Hochschulen, anderen Unternehmen und Innovationslaboren stärken die Innovationskraft des gesamten Netzwerkes. Dabei entstehen neue und kollaborative Formen der Zusammenarbeit. Zukunft wird hier aktiv gestaltet.

INNOVATIONSLABORE I N OB ERFRÄNKISCHEN UNTERNEHMEN

Auch einige oberfränkische Unternehmen richten sich zunehmend auf die Innovationsbedarfe der Zukunft aus. In Bayreuth rüstet sich beispielsweise medi, Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln, mit einem eigenen InnovationLab für die Zukunft und gestaltet seine Arbeitsplätze und Büroräume entsprechend modernen Erkenntnissen. Aber auch andernorts werden erprobte

GAME INNOVATION LABUNIVERSITÄT BAYREUTH

Das Game Innovation Lab der Uni Bayreuth ist ein vom Zentrum Digitalisierung Bayern gefördertes studentisches Innovationslabor mit dem Fokus auf Design sowie der Entwicklung digitaler Spiele. Schwerpunkt ist die praktische Ausbildung und Forschung im Rahmen studentischer Projektteams, die ihren Arbeitsprozess mithilfe agiler Methoden selbst verwalten und dabei von den Dozierenden gecoacht werden. Dieser praxisnahe Kompetenzerwerb durch die Vermittlung agiler Prinzipien und verschiedener Kreativitätstechniken bildet die Grundlage für die medienpraktische Forschung zu neuartigen Spielformaten und technologiegestützten Spielsetups. Insbesondere die zunehmende Ausrüstung des Labs mit Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Technologien führt zur Entwicklung und Erforschung neuartiger Spiele in den Bereichen Virtual- und Mixed-Reality. Darüber hinaus ist das Game Innovation Lab Ort für Veranstaltungen rund um Games. Gerade die im Lab gepflegte Spielkultur schafft eine kreative Atmosphäre für den Austausch von Ideen und das gemeinsame Arbeiten. Die dabei entstehenden Projekte durch die verstärkte Zusammenarbeit mit der universitätsinternen Gründungsförderung bei ihrer Verwirklichung und Vermarktung zu unterstützen, ist eine weitere wichtige Aufgabe des Game Innovation Labs.

ANDREAS WILL, INNOVATIONSCHEF BEI FRENZELIT

„Die Frenzelit ‚Ideen-Manufaktur‘ ist zu einem wichtigen Ort in unserem Unternehmen geworden. Wir haben bewusst einen Raum geschaffen, der die Mitarbeiter dazu einlädt, out of the box zu denken und so auch zukünftige Trends bzw. Zielmärkte zu erkennen. Innovation ist ein kontinuierlicher Prozess, der im Idealfall zur Firmenkultur wird. Dieser Raum ist eine Investition in die Zukunft.“

CHRISTOPHER SCHMITZ,
HEAD OF INNOVATION LAB BEI MEDI

„Wir sehen großes Potenzial in der strukturierten Unterstützung von Innovationsprozessen und -vorhaben. Auch die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern im Innovationsökosystem wie beispielsweise der Universität Bayreuth, sehen wir als wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Zukunft.“

KONTAKT

Dr. Petra Beermann, Dr. Christoph Buck, David Eder
Stabsabteilung Entrepreneurship und Innovation
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
Universität Bayreuth, Tel.: 0921-554721
Prof. Dr. Jochen Koubek, Robin Hädicke
Angewandte Medienwissenschaften
Universität Bayreuth, Tel.: 0921-554680

Foto: © Game Innovation Lab/Universität Bayreuth (1), medi GmbH & Co. KG (1), Frenzelit GmbH (1)