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Wirtschaftsstandort mit Dynamik
Wirtschaft

Wirtschaftsstandort mit Dynamik

Gespräch mit Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe

Die Konkurrenz der Standorte um Investitionen und Arbeitsplätze hat weiter an Schärfe gewonnen. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund den Wirtschaftsstandort Bayreuth aufgestellt?

Bayreuth ist für viele Unternehmen ein attraktiver Standort. Das zeigen die jüngsten Entscheidungen namhafter Unternehmen, wie der REHAU AG + Co, die am Nordring ein attraktives Gebäude errichten wird. Ein anderes Beispiel ist TenneT, das Unternehmen errichtet in Bayreuth seine Deutschland-Zentrale. Die Deutsche Rentenversicherung plant ein Klinik-Neubauprojekt an der Lohengrin Therme. Auch viele der bereits ansässigen Unternehmen wie medi, Cybex, Markgraf und schlaeger expandieren in Bayreuth. Die positive Entwicklung der Stadt in den vergangenen fünf Jahren zeigt sich unter anderem im Anstieg der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer. Im Jahr 2012 waren es 42.778 Menschen, Ende 2016 46.269. Und es gab im Jahr 2012 in der Stadt 1.303 Firmen, die Gewerbesteuer gezahlt haben. Vier Jahre später sind es 128 Unternehmen mehr.

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Technologieachse für die Weiterentwicklung des Standorts?

Die Technologieachse im Süden der Stadt hat sich zu einem attraktiven Ansiedlungsbereich entwickelt. Im Gewerbegebiet Wolfsbach in der Nähe zur Neue Materialien Bayreuth GmbH hat das Fraunhofer- Zentrum für Hochtemperatur- Leichtbau seinen neuen Standort bezogen. Dort werden Materialien und Komponenten, Mess- und Simulationsverfahren entwickelt und eine Pilotanlage zur Herstellung keramischer Verstärkungsfasern errichtet. Weiterhin hat die Fraunhofer Projektgruppe Regenerative Produktion einen beeindruckenden Neubau mit Forschungslabor, Seminar- und Konferenzräumen errichtet. Auf den in unmittelbarer Nähe befindlichen Grundstücken – dem Zapf-Areal – steht ein Studentenwohnheim kurz vor der Realisierung, zudem entwickelt eine Investorengruppe aus München für weitere Flächen ein Quartierskonzept für universitätsnahe Ansiedlungen wie Institute, Forschungseinrichtungen und ein neues Hotel. Noch offen ist, ob auch das von der Stadt projektierte Regionale Innovationszentrum dort realisiert wird.

Eine gute Infrastruktur, speziell im IT-Bereich, ist heute für eine erfolgreiche Standortentwicklung unverzichtbar. Ist Bayreuth hierfür gut gerüstet?

Die Stadt investiert seit Jahren kontinuierlich in die kommunale Infrastruktur. Im Bereich Breitband sind inzwischen auch ehemals unterversorgte Stadtteile wie Destuben und Thiergarten über die Bayerische Breitbandförderung mit schnellem Internet versorgt. Zudem ist der Großteil des Stadtgebietes mit höheren Bandbreiten ausgerüstet. Bayreuth besitzt heute eine gute bis hervorragende Breitbandversorgung.

Neben der Ansiedlung neuer Unternehmen ist auch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte ein wichtiger Faktor. Wie unterstützt da die Stadt die Unternehmen?

Die Wirtschaftsförderung bietet beispielsweise einen Welcome-Service für neue Mitarbeiter, kooperiert mit Schulen, leistet Unterstützung, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig an regionale Firmen heranzuführen. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsprozess in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Schulen und den Wirtschaftskammern.

Allein aus der Region wird Bayreuth aber seinen Fachkräftebedarf nicht decken können?

Deshalb arbeiten wir mit führenden Bayreuther Unternehmen daran, die Marke Bayreuth noch stärker zu machen und die Vorzüge unserer Stadt noch deutlicher herauszustellen.

Wie sehen Sie die Zukunftsperspektiven des Wirtschaftsstandorts?

Mit unseren erheblichen Investitionen in die Rahmenbedingungen wie Wohnungsbau, Bildung, Familienfreundlichkeit, Schulen, Kultur, Sport, Infrastruktur und vieles andere mehr halten wir die Stadt für die Menschen wie für die Unternehmen attraktiv. Bayreuth hat hervorragende Chancen.