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Maisel and Friends
Wirtschaft

Maisel and Friends

Weil Freundschaft nicht nur beflügelt, sondern auch zum Erfolgsfaktor werden kann.

Freundschaft ist ein Begriff, der dann häufig benutzt wird, wenn es um den Privatbereich geht. Aber auch im Geschäftsleben gibt es gute Beispiele für Freundschaften, die auf fruchtbaren Boden fallen, wie bei der Brauereifamilie Maisel in Bayreuth. Hans und Eberhard Maisel, die aus einer Brauerfamilie stammten, deren Geschichte sich weitere 100 Jahre zurückverfolgen lässt, haben die Bayreuther Traditionsbrauerei im Jahre 1887 gegründet. Bis heute ist Maisel Familienunternehmen geblieben, da die Brauerei von Jeff Maisel in vierter Generation geführt wird, aber eben auch auf einem sehr eigenen wirtschaftlichen Erfolgspfad unterwegs. Bei Maisel setzt man auf Tradition und Innovationen gleichermaßen, auf Emotion und Bierkultur, auf Miteinander und – ja – auf Freunde.

Und das nicht, weil es jetzt womöglich schick wäre, sondern weil sich dieses Miteinander im Laufe der bald 140-jährigen Unternehmensgeschichte in schöner Regelmäßigkeit bewährt hat, wie Firmenchef Jeff Maisel versichert. Von Anfang an habe sich die Familie auf den Standort Bayreuth fokussiert, habe viel Geld in das Unternehmen und in die Mitarbeiter investiert und sich so als verlässlicher Arbeitgeber profiliert. Der Name Maisel hatte in Bayreuth stets eine besondere Bedeutung. Und die hat er bis heute. Auch weil man bei Maisel schon immer gute Erfahrungen damit gemacht hat, Freunde in die Fortentwicklung einzubeziehen. Eigentlich, sagt Michael Feuerstein, Geschäftsfeldleiter Kultur & Tourismus, habe jede Generation immer einen Freund ins Unternehmen gebracht. Weil neue Freunde meist auch gute Ideen ins Unternehmen eingebracht hätten. So war das auch bei Jeff Maisel. Er hat seinen Freund Marc Goebel nach Bayreuth geholt, mit dem er zusammen in Weihenstephan studiert hat. Heute sorgt Goebel als Erster Braumeister und Geschäftsführer des Braubetriebs für eine gleichbleibend hohe Qualität  und sorgt für frischen Wind bei der Entwicklung neuer Biere. 2016 dann hat auf dem Brauereigelände von Maisel & Friends das Liebesbier Restaurant & Bar eröffnet. Und auch dieses Projekt hat davon profitiert, dass da zwei Freunde an einer Idee gearbeitet haben: Jeff Maisel nämlich und der erfahrene Gastronom Thomas Wenk nebst Familie. Und die Wenks waren schließlich auch Ideengeber für die Kaffee-Manufaktur Crazy Sheep. 

kunst im bau

Das jüngste Vorzeigeobjekt, mit dem Maisel und Sebastian Wenk vor Kurzem für Furore gesorgt haben, ist das Liebesbier Urban Art Hotel. Mehr als 70 Künstler aus 30 Ländern haben da Hand angelegt und ein einzigartiges Innenraumkonzept realisiert. Übrigens auch dank des Engagements der Freundin Jasmin Siddiqui, die sich Künstlerin Hera nennt. Sie ist Kuratorin dieses weltweit einzigartigen Smart-Hotels, „in dem man für jede Nacht das Zimmer wechseln möchte“, wie die Süddeutsche Zeitung es formulierte. 

Maisel & Friends hat es geschafft, zur eigenen Destination innerhalb der Destination Bayreuth zu werden, und hat der Stadt so eine weitere touristische Perspektive eröffnet, die auch außerhalb der Bayreuther Festspiele funktioniert, weil sie das Portfolio der Stadt bereichert. Maisel macht Bier, Handwerk und Kunst zum Erlebnis. Hier kann man Tradition erleben und in Katakomben abtauchen, kann die Biertradition aufsaugen und die Schönheit der historischen Gebäude erleben. Genauso gut kann man aber im Liebesbier Hundert verschiedene Biersorten verkosten, kann mit Street-Art-Kunst verzierte Hotelzimmer auf sich wirken lassen, den Herzogkeller als einzigen traditionellen Bierkeller Bayreuths erleben oder Veranstaltungen in besonderem Ambiente besuchen – von Poetry Slam über Bier-Tastings bis hin zum Craft Brauer Festival, das am 8. und 9. September schon zum sechsten Mal stattfindet. Und wer’s lieber ein paar Nummern größer mag, auch der kommt bei Maisel & Friends auf seine Kosten. Beim jährlichen Weissbierfest rocken und rollen große Namen – alles übrigens bei freiem Eintritt.

Den Tourismus ankurbeln

So verwundert es auch nicht, dass Maisel & Friends längst auch ein touristisches Thema ist: „Wir arbeiten gut und eng mit der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH zusammen, denn wir haben ein gemeinsames Ziel: Bayreuth touristisch nach vorne zu bringen und Bayreuth noch bekannter zu machen“, sagt Michael Feuerstein, Geschäftsfeldleiter Kultur & Tourismus.

Übrigens gibt es für das Team von Maisel & Friends nach Feierabend in der Kantine das Feierabendseidla zum Nulltarif. Das fördert schließlich auch das Miteinander – und bildet neue Freundschaften.

Bei der Organisation der Arbeit ist das Familienunternehmen, in dem auch die Azubis den Brauereichef duzen (und umgekehrt), sehr fortschrittlich unterwegs. Im neuen Officegebäude wurden klassische Büroeinheiten früherer Tage komplett abgeschafft. Stattdessen wird flexibel gearbeitet, weshalb natürlich auch die Arbeit von zu Hause oder anderen Orten aus möglich ist. Alle Mitarbeiter wurden in mehreren Workshops auf die neue Arbeitswelt vorbereitet und fühlen sich wohl in den modernen Räumen. Bei der Brauerei Gebr. Maisel sind aktuell rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, in der Gastronomie mehr als hundertzwanzig, im Hotel rund 20, bei Crazy Sheep zwei Festangestellte und einige Aushilfsbaristas und in der Maisel’s Bier-Erlebniswelt weitere 50 Mitarbeiter.

Mittlerweile hat sich das Brauereigelände auch Richtung Hindenburgstraße stark verändert. Das alte Verwaltungsgebäude ist einer neuen Logistikhalle gewichen, die auf dem Dach neben einer großen PV-Anlage ein öffentliches Parkdeck bietet. Auch in die Technik wird laufend investiert und erst im Frühjahr wurde die komplette Modernisierung einer der beiden Abfüllanlagen abgeschlossen. Währenddessen hat Jeff Maisel schon Ideen zur Wiederbelebung des momentan leer stehenden Gebäudes „Alte Mälzerei“. Und natürlich sollen auch dort neue Freunde das Portfolio rund um das Genusshandwerk der Maisel-Familie erweitern.                               

GDM