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Es wagnert wieder
Kultur

Es wagnert wieder

Spannende Neuinszenierung

Yuval Sharon inszeniert in den Bildern von ­„Maler-Star Neo Rauch“ Wagners romantische Oper „Lohengrin.“ Festspielleiterin Katharina Wagner prophezeit eine bildgewaltige Aufführung voller Magie. Regisseur Sharon sieht dieses Werk als Märchen und dunkle Tragödie gleichermaßen. Eine Tragödie gab’s dann auch zum Probenauftakt: Völlig überraschend sagte der italienisch-französische Star-Tenor Roberto Alagna keine vier Wochen vor der Premiere die Titelpartie ab. Warum? Weil er die Partie „nicht hinreichend einstudieren konnte“, wie seine Agentur mitteilte. Nur wenige Tage später dann die gute Nachricht: Der polnische Startenor Piotr Beczala übernimmt den Lohengrin in diesem Festspielsommer. Beczala, der 2016 in Dresden als Lohengrin debütierte (mit Christian Thielemann am Pult) ist nach einer Mitteilung der Festspiele „einer der gefragtesten Tenöre unserer Zeit.“ » Herr Alagna, das hätte man auch früher kommunizieren können!

Die weiteren Stücke dieser Spielzeit: „Parsifal“, ­„Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Der Fliegende Holländer“, „Die Walküre“. Sechs Werke, 32 Vorstellungen, nur vier spielfreie Tage – in diesem (fast) „Ring“-losen Festspielsommer gibt’s Wagner satt. » Noch keine Karten? Einfach mal im Kartenbüro nachfragen, es gibt immer wieder Rückgabetickets.

Prominente Rückkehrer

Star-Tenor Plácido Domingo hat auf der Festspielbühne Parsifal und Siegmund gesungen, jetzt kehrt er zurück nach Bayreuth – als Dirigent (31. Juli, 18. und 29. August). Einen solchen Fachwechsel gab es noch nie in der Festspielgeschichte. » Wir sind gespannt, Maestro!

Sie war und ist eine Ausnahmesängerin – Waltraud Meier. In Bayreuth war sie schon als Kundry, Brangäne, Waltraute, Sieglinde sowie als grandiose Isolde in ­Heiner Müllers „Tristan“ zu erleben. Nun, nach einer ­18-jährigen Abstinenz, kehrt Meier (62) zurück zum Hügel, um ­Ortrud zu singen – eine Partie, die sie über alle Maßen liebt, aber hier bislang nicht gesungen hat. Sie bereitet sich gründlich vor, wie sie dem „Münchner Merkur“ verriet, und befinde sich „in einem harten Trainingslager … Auch aus Konditionsgründen tu’ ich das.“ » Willkommen ­daheim, Waltraud Meier!

Uraufführung

Die Festspiele weiten den Blick. Festspielleiterin ­Katharina Wagner will mit der Reihe Diskurs Bayreuth (Kuratorin: Marie Luise Maintz) dazu beitragen, das Phänomen Richard Wagner „reflektiert und kontrovers“ auch außerhalb des Festspielhauses zu erörtern. In diesem Sommer wird deshalb im früheren Reichshof-Kino die Oper „Der verschwundene Hochzeiter“ des österreichischen Komponisten Klaus Lang uraufgeführt. Es singen und spielen: die Brüder Jiří und Otto Bubeníček, Terry Wey und Alexander Kiechle, das Ictus Ensemble Brüssel und das österreichische Vokalensemble Cantando Admont. Regie führt Paul Esterhazy, die Videos stammen von Friedrich Zorn. Uraufführung ist am Dienstag, 24. Juli, 21 Uhr. Weitere Termine: 26. und 27. Juli, 21 Uhr. Karten (35 Euro, freie Platzwahl) gibt’s an der Abendkasse oder im Kartenbüro der Festspiele.

Live vom Hügel

Der Bayerische Rundfunk überträgt den „Lohengrin“ am 25. Juli per Video-Livestream auf www.br-klassik.de und im Radio (16 bis 22.30 Uhr, in den Pausen Interviews und Hintergründe). Die Fernsehfassung wird am 28. Juli, 20.15 Uhr, auf 3sat ausgestrahlt. Und hier die weiteren Übertragungen (im Radio): 30. Juli, 17.57 Uhr: „Der fliegende Holländer“ (live); 31. Juli, 15.57 Uhr: „Die Walküre“ (live, Leitung: Plácido Domingo); 7. August, 18.05 Uhr: „Parsifal“ (Aufzeichnung vom 26. Juli); 11. August, 18.05 Uhr: „Tristan und Isolde“
(Aufzeichnung vom 27. Juli); 28. August, 18.05 Uhr:
„Meistersinger“ (Aufzeichnung vom 28. Juli)
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Gert-Dieter Meier