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Aufschwung hält an
Tourismus

Aufschwung hält an

Aber: Corona bremst Höhenflug - Tourismus-Chef Manuel Becher zieht Bilanz

Gemessen an den Übernachtungszahlen kennt der Tourismus in Bayreuth (fast) nur eine Entwicklung – die nach oben. Beim Blick auf die Übernachtungsstatistik der Jahre 2009 bis 2020 gab es lediglich zwei Einbrüche: einen im Jahr 2017, nachdem im Jahr zuvor anlässlich der Landesgartenschau ein neuer Allzeitrekord aufgestellt worden war, und einen im Jahr 2020 – aufgrund des Lockdowns hatten auch die Hotels und Gaststätten in Bayreuth über lange Zeit Dauersperrstunde. Kein Wunder also, wenn Dr. Manuel Becher als Geschäftsführer der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH mittelfristig darauf setzt, eine weitere Rekordmarke zu reißen – eine halbe Million Übernachtungen pro Jahr.

Suche nach Nischen

Am nächsten dran an dieser Traummarke war die Stadt bislang im Jahr 2019. Damals wurden 440.375 Übernachtungen gebucht – eine Steigerung gegenüber dem Jahr 2009 um mehr als 61 %. Anstiege dieser Größenordnung werden entweder durch besondere Anlässe ausgelöst oder durch eine Erhöhung der Hotel- und damit der Bettenzahl. In Bayreuth gab es beides, betont Manuel Becher. Positivfaktoren seien etwa die Landesgartenschau im Jahre 2016 und die Wiedereröffnung der Welterbestätte Markgräfliches Opernhaus nach einer mehr als fünfjährigen Schließung wegen Sanierung gewesen – beide Anlässe haben den Tourismus in der Stadt stark angekurbelt. Zum anderen sei die Zahl der Hotels in der Stadt in den zurückliegenden Jahren deutlich nach oben gegangen. Gab es in den Hotels und Gaststätten der Stadt im Jahre 2010 noch 1.712 Betten für Privat- und Geschäftsreisende, so schnellte diese Zahl auf 2.790 im Jahre 2020. Darin enthalten sind schon die neuen Hotels „B&B“ in der Richard-Wagner-Straße und das Ibis-Hotel am Bahnhof.

Zudem sind gerade zwei weitere Hotelprojekte im Bau bzw. in Planung: Das Smart-Hotel, das neben der Brauerei Maisel und dem „Liebesbier“ entsteht, soll kommendes Jahr in Betrieb gehen; zudem gibt es Pläne für ein Gesundheitshotel neben der Lohengrin-Therme.

Becher bewertet die Betten-Mehrung in Bayreuth, anders als so mancher Hotelier, als insgesamt positiv für die Stadt – zumal die Auslastung der Häuser durch neue Hotels nicht signifikant gesunken sei. Woran das liegt? „Jedes neue Hotel versucht, sich zusätzliche Kundenkreise zu erschließen und auch Nischen zu besetzen. Und davon haben am Ende alle etwas. Weil die Stadt dann nicht mehr unter den Kapazitätsproblemen leidet, die es in früheren Jahren immer wieder mal gab – und das nicht nur zur Festspielzeit“, betont Becher, der die guten Tourismuszahlen natürlich auch auf das gute Marketing der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH zurückführt.

Wer nun meint, dass die überwiegende Zahl der Übernachtungen in Bayreuth auf Touristen entfällt, irrt: „Etwa die Hälfte der Übernachtungsgäste sind Geschäftsreisende“, sagt Becher. An den Wochenenden aber seien es vor allem Touristen, die Bayreuth besuchen, betont der Tourismus-Fachmann, der im Übrigen nicht bestätigen kann, dass in der Stadt nach Beendigung der Festspiele die Bordsteine hochgeklappt würden, wie gerne gemutmaßt wird, ganz im Gegenteil: „Der September ist längst der zweite Juli – ein sehr gut gebuchter Monat!“, so Becher. Zumal die Stadt nun mit Bayreuth Baroque über einen zweiten Festival-Magneten verfüge: „Dieses Festival zahlt auf hervorragende Weise auf die Marke Bayreuth ein. Das passt zum Markgäflichen Opernhaus, zu Wilhelmine, zu Bayreuth.“ Und durch das weltweite Streaming der Opern generiere die Stadt zusätzliche Aufmerksamkeit.

Weitere gute Nachricht, insbesondere auch für den Einzelhandel: In Bayreuth geben die Gäste während ihres Aufenthalts offenbar mehr Geld aus als in Bamberg. Manuel Becher freut sich denn auch „über eine höhere Wertschöpfung pro Gast als in Bamberg“. Worauf sich der BMTG-Geschäftsführer aber noch viel mehr freut, ist der Sommer und die Zeit nach der Pandemie – weil dann sicherlich wieder richtig viele Menschen aus aller Welt unsere wunderschöne Stadt besuchen. Becher: „Wenn es richtig voll ist, ist es in Bayreuth einfach am schönsten.“

GDM