Bayreuth Magazin - Image-Magazin der Stadt Bayreuth
Menü
GreenCampus
Insektenhotel: Prof. Dr. Heike Feldhaar (l.), Inhaberin des Lehrstuhls Tierökologie I an der Universität Bayreuth, erklärt einer Gruppe Studierender aus dem Masterstudiengang „Biodiversität und Ökologie“, welche Insekten solche „Bienenhotels“ als Nistraum nutzen und wie man damit auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon etwas gegen den Rückgang der Artenvielfalt tun kann.
Universität

GreenCampus

Die Uni Bayreuth auf dem Weg zum „Grünen Campus“

Klimaschutz ist eine der ganz großen globalen Herausforderungen. Das Ziel ist klar: Die Erde als Lebensgrundlage der Menschheit muss erhalten bleiben. Trotzdem ist die Universität Bayreuth erst die zweite Universität in Bayern, die dazu eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie vorgelegt hat. Das Nachhaltigkeitsbüro GreenCampus soll die kreativen Potenziale bündeln und das Bewusstsein aller Hochschulangehörigen erhöhen. Die Studierenden von heute werden die Welt in der Zukunft prägen. Daher ist es der Uni Bayreuth so wichtig, sie zu weitsichtig denkenden, kritisch reflektierenden und verantwortungsbewussten Menschen auszubilden.

Die Hochschulleitung steht voll hinter der Sache. Der Tätigkeitsbereich des Vizepräsidenten für Digitalisierung und Innovation erweitert sich um den Bereich Nachhaltigkeit. Eine Präsidialkommission und eine neu zu schaffende Position für das Campus-Nachhaltigkeitsmanagement sollen in engem Austausch mit dem GreenCampus-Team die Aktivitäten vorantreiben und die Fortschritte verfolgen. Und auch Gelder sind geplant: Ein universitätsinterner Nachhaltigkeitsfonds soll eingerichtet werden.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Bereits 2016 hatte sich die Uni Bayreuth für das „Fair-trade“-Siegel qualifiziert. Der nächste Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Einführung eines Umweltmanagementsystems mit den Schlüsselbereichen Energieeffizienz, Materialverbrauch, Wasserverbrauch, Abfallaufkommen, biologische Vielfalt und Emissionen.

Der Einsatz fossiler Brennstoffe soll zunehmend reduziert werden. Bis zum vollständigen Verzicht soll Energie vermehrt aus eigenen Blockheizkraftwerken und Photovoltaik-Dachflächen gedeckt werden. Gleichzeitig gilt es, den Energiebedarf zu reduzieren, beispielsweise durch den Austausch von Leuchtmitteln oder alten Verglasungen. Ein weiteres Element ist die Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge. Das allerdings im Sinne der Nachhaltigkeit sukzessive, also erst, wenn notwendige Neuanschaffungen anstehen. Außerdem werden Lastenfahrräder für den Transport kleinerer Gegenstände die Flotte ergänzen.

Pflanzpaten gesucht

Das Uni-Gelände ist voller Grünflächen, die zum Spazierengehen, Joggen und Verweilen einladen. Fledermauskästen, Vogelnistkästen und Insektenhotels laden auch Mitgeschöpfe zur Campus-Nutzung ein. Und unter dem Hashtag #UBTrees werden regelmäßig weitere Bäume gepflanzt. Für eine Spende zwischen etwa 200 und 400 Euro wird ein Wunschbaum gepflanzt. Zur Wahl stehen alternative Baumarten, die trockenheitstoleranter sind und so dem Klimawandel eher standhalten. Die Summe versteht sich inklusive Anbringung eines kleinen Schildes mit dem Paten-Namen und der Pflege des Baums für ein Jahr. Auch eine Gießpatenschaft kann man übernehmen.

Zusatzstudium Nachhaltigkeit

Die Fakultäten für Biologie, Chemie und Geowissenschaften, für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie für Kulturwissenschaften bieten ein interdisziplinäres Zusatzstudium an. Für zwei bis vier Semester sollen Studierende neben ihrem eigentlichen Fach das Verständnis für die Vielfältigkeit von Nachhaltigkeit entwickeln, unter anderem bei einer Ringvorlesung von Professoren und Professorinnen aus zehn unterschiedlichen Fachrichtungen. Das Zusatzstudium setzt sich aus einem Einführungsmodul, einem Vertiefungsbereich und einem Projektmodul zusammen. Darin findet das erlernte Wissen Anwendung. Hier werden nachhaltige Ideen gesammelt, die eine nachhaltige Antwort auf eine aktuelle Herausforderung geben. Zum Abschluss präsentieren die Studierenden ihr Konzept.

KH